Angeschaut: The Blue Flamingo
Erinnert ihr euch noch an die Zeiten, als zum Spielen ein Ort mit riesigen Automaten aufgesucht werden musste? Might and Delight bringt mit ihrem Shoot’em up The Blue Flamingo dieses Gefühl zurück.
Der 18. November barg eine Überraschung. Warten viele auf Shelter 2, so hat Might and Delight aus dem Nichts The Blue Flamingo veröffentlicht; Ankündigung und Veröffentlichung fanden am selben Tag statt.
Zum Anfassen
The Blue Flamingo ist ein klassiches Shoot’em Up, indem ihr euer Flugzeug aus der Vogelperspektive gegen Gegnerhorden über fantastischen Landschaften manövriert. Sofort auffallend ist der spezielle Stil, welcher in The Swapper bereits ähnliche Anwendung fand. Jedes vorkommende Element im Spiel wurde zuerst von Hand hergestellt und nach dem Abfotografieren ins Spiel integriert. Selbst Explosionen sind keine Computer generierte Pixel.
Hintergründe gibt es nur zwei, welche aber genug Abwechslung bieten, um nicht langweilig zu werden und euer Fokus liegt meistens sowieso auf den Gegnerwellen. Einzig bei der Stadt sind die Entwickler ein wenig übers Ziel hinaus geschossen und durch die vielen bunten Lichter wird das Geschehen unübersichtlich. Auch das Fehlen von Boss Gegnern ist zunächst enttäuschend.
Übung benötigt
Wie gewohnt schiesst ihr euch von immer schwerer werdenden Level zum Nächsten und könnt dazwischen euer Flugzeug aufrüsten. Diese Aufrüstung begrenzt sich auf eure Schusswaffen und Bomben. Gerne hätte ich dort mehr gesehen, wobei trotz nur zwei Optionen jeweils eine deutliche Stärkung des Flamingos zu spüren ist.
Bezahlt wird mit erworbenem Geld durch Vernichten der Gegner. Gleichzeitig stellt das Geld euren Highscore dar und ihr müsst gut überlegen, ob ihr euer Flugzeug verstärkt oder möglichst hoch in der Rangliste klettern wollt.
Zu guter Letzt kommt das Arcade Gefühl zum Zuge: Es gibt keine Möglichkeit sich zu heilen und selbst zwischen den Level bleibt euer Schaden bestehen. Sollte euer Flamingo explodieren, müsst ihr wieder von vorne anfangen. Dies kann zuerst frustrierend und gewöhnungsbedürftig sein, die Lernkurve ist jedoch steil. Sterbt ihr zu Beginn bereits in den ersten zwei Level, so regt ihr euch später darüber auf, wenn ihr innerhalb dieser Level einen einzelnen Treffer abbekommt.
Klein, aber fein
The Blue Flamingo ist kein Spiel mit riesigem Umfang. Es wirkt, als hätten Might and Delight einfach Lust gehabt neben Shelter mal wieder an einem anderen Spiel zu arbeiten und diese Lust spürt man. Es macht Spass sich durch die Level zu kämpfen, dabei möglichst wenig Schaden zu nehmen und die plastischen Modelle zu betrachten. Begleitend dazu loungige Gitarren Musik, welche Ähnlichkeit mit jener in Pid aufweist. Bis zum 2. Dezember ist das Spiel auf Steam für 2.49€ zu haben.
Ich konnte das Spiel bisher mehreren Leuten zeigen und das bekannte Phänomen, „nur noch eine Runde…“, stellte sich bei einigen ein. Der grösste Kritikpunkt: Sie wollten mehr.
No Comment