Angeschaut: Hacknet
Hacken in Filmen ist selten realistisch, aber es sieht unglaublich cool aus. Spiele nehmen sich dem Hacken ab und zu an, aber entweder es ist zu oberflächlich, zu technisch oder macht graphisch nicht viel her. Hacknet wagt sich daran das Hollywood-Hacking auf ansprechende Art und Weise umzusetzen und dabei trotzdem möglichst nahe an der Realität zu bleiben.
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Hacknet startet langsam und führt einen nach und nach an die diversen Befehle heran. Gesteuert wird das Spiel hauptsächlich über die Konsole, wobei dank Autovervollständigung durch Drücken von TAB nicht alle Befehle komplett auswendig gelernt oder immer wieder komplett eingetippt werden müssen. Wer sich bereits vorher ein wenig mit dem Thema auseinandergesetzt hat, der wird viele Befehle oder die entsprechenden Programme wiedererkennen. Neulinge auf dem Gebiet müssen aber nicht verzweifeln, da das Spiel langsam die Befehle einführt und auch erklärt zu was sie da sind, respektive welche Aufgabe sie haben.
Im Verlaufe wird das Spiel zwar so komplex, dass es Tausende Wörter bräuchte, um sämtliche Abläufe zu beschreiben, aber dank der langsamen Steigerung fühlt man sich nie überfordert. Im Grunde genommen besteht das Spiel aus sehr viel Repetition:
nmap
SSHcrack 22
SQLBufferOverflow 1433
PortHack
Immer und immer wieder führen wir die am Anfang gelernten Befehle aus, bis sie komplett ins Blut übergehen. Die Liste wird immer länger, wir umgehen Proxys, brechen Firewalls und müssen gegen Ende bis zu sechs Ports mit diversen Programmen öffnen, bevor wir den glorreichen Porthack ausführen, welche uns die Türen zum entsprechenden Computer öffnet. Es wäre zu einfach, wenn wir alles zeitgleich ausführen können, der limitierte Arbeitsspeicher unseres Computers verhindert dies. Ein Zeitlimit setzt uns zusätzlich unter Druck, bei dessen Ablauf wir zurückverfolgt werden könnten und unser System einen Failsafe startet. Manche der erlangten Daten sind verschlüsselt und wir müssen sie zuerst entschlüsseln, um weiter zu kommen. Oftmals lässt sich das benötigte Password irgendwo auf den gehackten Computern finden, wenn auch über diverse Umwege.
Scan
Was Hacknet von anderen, thematisch ähnlichen Spielen abhebt, ist die coole visuelle Umsetzung. Jedes Programm hat eine kleine Animation, Zahlen flirren über den Bildschirm, kryptische Animationen erscheinen. Einzig die Übersicht der Computer ist nicht optimal gelungen, da sich mit der Zeit zu viele Computer auf der Karte befinden und sie auf Grund der geringen Grösse leicht unübersichtlich wird. Manuell verändern können wir die Grösse des Fensters leider nicht und ab und zu wird es schwierig, die Verbindungen zwischen zwei Computern auszumachen.
Analyze
Ok, coole Oberfläche, flottes Gameplay, wir sind der Hacker Gott schlechthin, aber was und wozu hacken wir denn? Zu Beginn erhalten wir eine geheimnisvolle Nachricht von Bit, welcher uns die Nachricht aufgrund seines Todes zukommen lässt. Wir erfüllen ihm seinen letzten Wunsch und machen uns nach und nach einen Namen in der Szene. Wir beginnen mit simplen Hacks, beeindrucken Hacker Netzwerke und erfüllen später Aufträge für diese. Diese Aufträge sind abwechslungsreich und reichen vom simplen Manipulieren einer Datenbank bis zur Industrie Spionage. Die meisten Missionen sind eher simpel gehalten und schnell absolviert. Erst gegen Ende wird es richtig komplex mit langen Aufträgen bei denen wir tief in in die Materie eintauchen.
Die allumfassende Geschichte ist spannend und hält uns stets bei der Stange, sodass wir unbedingt weiterkommen wollen. Die Auflösung am Ende ist absolut fantastisch und hätten wir in diesem Ausmass nicht erwartet, doch wir wollen nicht zuviel verraten. Ausserdem gibt es ungefähr in der Mitte des Spieles ein Ereigniss, welches zu den besten des vergangenen Jahres zählt und völlig unerwartet kommt.
Solve
Hacknet macht unglaublich viel Spass. Einsteiger werden langsam herangeführt, Computer affine Personen kommen schnell vorwärts. Wer sich schon immer mal wie der ultimative Hacker fühlen wollte, der ist mit Hacknet bestens bedient. Dazu gesellen sich eine gelungene Geschichte und viele kleine Überraschungen, welche das Spiel optimal abrunden. Wahrscheinlich eines der coolsten Spiele, dass ihr seit langem gespielt haben werdet.
rm *
dc
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