Angeschaut: Meridian: New World
Echtzeitstrategiespiele (was ein Wort, kurz RTS) sind relativ selten im Indie Bereich. Noch seltener kommt es vor, dass es von nur einem Menschen entwickelt wird. Meridian: New World ist so ein Fall und es ist sogar richtig, richtig gut geworden. Nach knapp einem halben Jahr im Steam Early Access bekommt das Spiel nun seinen vollen Release über Steam.
Der kleine Bruder
Parallelen zu Starcraft fallen auf den ersten Blick auf, von den Landschaften, den Farbgebungen und dem Design der Gebäude. Wir reden hier jedoch von inspiriert, nicht kopiert. Anders als bei üblichen RTS könnt ihr alle eure Einheiten mit verschiedenen Waffen ausstatten, welche zuvor im Laboratorium erforscht wurden. Dies verleiht dem Spiel mehr Komplexität als es sich hier liest und ist bei weitem nicht die einzige Innovation.
Meridian ist per se kein schweres Spiel, aber es ist auch nicht leicht. Fehler können leicht das Scheitern einer Mission bedeuten und da kommen wir auch zu einem kleinen Schwachpunkt des Spieles: Die einzelnen Missionen, von denen es insgesamt 11 Stück gibt, sind enorm lange mit vielen kleinen Untermissionen. Das Spiel speichert jeweils automatisch nach Erreichen der einzelnen Ziele, aber es kann vorkommen, dass ihr das Ziel nur noch so knapp erreicht habt, ein weiteres Fortschreiten in der Mission nachher unmöglich wird und ihr abbrechen und den vorherigen Teil nochmals komplett spielen müsst. Durch eigenes speichern kann dies aber unterbunden werden, nur ist man sich dieser Sache zu Beginn nicht bewusst.
Ausserdem sind die Wegpfade der eigenen Einheiten manchmal nicht nachvollziehbar, unkontrolliert und die Feuerrate für mein Gespür einen Ticken zu langsam. Aber genug der bösen Worte, das ist Meckern auf hohem Niveau.
Innovation
Meridian macht vieles richtig und bringt neuen Schwung ins Genre, indem ihr euren Commander auflevelt und einzelne Skills auswählt, welche Flächenschaden erzeugen, den Bau von Gebäuden beschleunigen, Einheiten heilen und so weiter. Das Missionsdesign ist auch super abwechslungsreich mit Schleichpassagen, besonderen Verteidigungs-Missionen und verschiedenen Auswahlmöglichkeiten, wie man in den Missionen weiterschreiten will, mit spürbaren Konsequenzen.
Zwischen den einzelnen Missionen befindet ihr euch in eurem Raumschiff, könnt mit der Crew reden und Freundschaften bilden. Die Geschichte spielt sich auf dem Raumschiff, sowie in den Missionen ab und führt zu einem tollen Ereignis, dass ich euch nicht spoilern will. Die Geschichte ist keineswegs ein fades Beiwerk, sondern befindet sich im Zentrum des Spieles.
Fazit
Meridian: New World ist ein rundes Spiel mit ein paar wenigen Kanten, welches verdammt Spass macht und viele neue Eigenschaften ins Genre bringt. Freunden von Strategiespielen kann ich es ohne Bedenken weiterempfehlen. Es ist eines der Spiele bei denen ich das Gefühl habe, dass der Artikel auf keiner Ebene dem Spiel gerecht wird und am liebsten jedes klitzekleine Detail hervorheben würde und es eine Schande wäre, wenn das Spiel in der Masse verschwinden würde.
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