Angeschaut: Neverending Nightmares
Eine seltene Begebenheit hat sich ereignet: Ich habe ein Horror Spiel angerührt. Neverending Nightmares von Infinitap Games verarbeitet die Depressionen und Albträume des Entwicklers Matt Gilgenbach zu einer Spirale immer dichter werdenden Horrors, welcher einige Spieler zum Abbruch des Spieles bringen wird.
Kaltes Grauen
Viel zu leicht tauche ich in virtuelle Welten ein und spiele deswegen auch selten Horror Spiele. Sie sind einfach zu viel für mich. Bei Neverending Nightmares wollte ich schauen, wie sehr mein Körper vom Terror auf dem Bildschirm beeinflusst wird und überwachte meinen Puls während des Spielens. Der Ruhepuls von 80 stieg beim Starten des Spieles vor Aufregung kurz auf 110, pendelte sich anschliessend aber schnell wieder bei 90 ein.
Das Spiel beginnt langsam und als erstes fällt der besondere Grafikstil und die Detailverliebtheit der Umgebungen auf. Besonderes hervorheben muss ich auch das Sound Design, welches eine unglaubliche Tiefe erzeugt und den Raum ausfüllt, aber zurück zum Gameplay. Kleine Rätsel gilt es zu lösen, während man im Haus oder anderen Umgebungen umherirrt und mit Gegenständen interagiert. Ich fand mich im Haus jedoch selten zurecht und meist dauerte es eine Weile, bis ich den Raum, zu dem ich wollte, auch wieder gefunden hatte. Die Interaktion mit Gegenständen hält sich zum Glück in Grenzen und nur Dinge, welche farblich hervorgehoben sind, lassen sich inspizieren.
Angstschweiss
Neverending Nightmares zieht sein zu Beginn gemütliches Tempo relativ schnell an und gönnt dem Spieler anschliessend keine Pause mehr. Eklige Zwischensequenzen aus dem Nichts, das Spiel mit Licht und Schatten, die erschütternde Geschichte und das geschickte Einsetzen der Vibration des Gamepads, zauberten mir den kalten Schweiss auf die Stirn. Nach einzelnen Ereignissen schnellte mein Puls um 30 Schläge hoch und je länger ich spielte, je weniger sank er wieder. Bei einem Durchschnitt von knapp 125 musste ich mir meist eine mehrstündige Pause gönnen. Bei Neverending Nightmares stellt sich jedoch selten eine panische Angst ein, meistens ist es diese tiefgreifende innere Angespanntheit und die Angst vor dem, was noch kommen mag.
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