Submerged im Angeschaut – Zurecht untergegangen?
Bereits zweimal haben wir über das Adventure Submerged in der Vergangenheit berichtet und waren besonders von den hübschen Bildern angetan. Das Spiel versprach eine entspannende Erfahrung aus der 3rd-Person Perspektive ohne Kämpfe in einer versunkenen Stadt zu werden. Doch wie entspannend ist das im vergangenen August erschienene finale Produkt nun wirklich?
Eines sei dem Spiel gelassen, aus der Ferne sieht es nach wie vor wunderbar aus. Schauen wir uns die Texturen ein wenig genauer an, dann verblasst der Augenschmaus sehr schnell; zu matschig wirken sie. Die Lichtspiegelungen sind hingegen gelungen und die untergehende Sonne taucht die Landschaft regelmässig in ein angenehmes Orange. Damit aber auch schon genug der positiven Worte.
Das Spiel beginnt mit einer kurzen Zwischensequenz, welche unseren Hauptcharakter und ihren verletzten Bruder vorstellt. Ziel des Spieles ist es zehn Kisten in der Stadt zu finden, welche die benötigten Materialien zur Pflegung unseres Bruder beinhalten. Dafür suchen wir zuerst mit einem Fernglas die Gebäude ab, damit uns die Kisten auf der Karte angezeigt werden. Anschliessend schippern wir mit unserem nicht leicht zu steuernden Boot, welches wie ein Autoscooter von Gegenständen abprallt zu den entsprechenden Gebäuden. Aus – und Einsteigen geht mittels Zwischensequenz über die Bühne. Danach klettern wir in Assassin’s Creed Manier die Gebäude hoch, wobei wir dabei lediglich den Analog-Stick in die entsprechende Richtung drücken. Die Kletterpassagen weisen dabei die immer gleichen Muster auf und bieten wenig Abwechslung, wobei wir gleich zum nächsten Punkt kommen.
Abwechslung ist praktisch keine Vorhanden. Während das Spiel in den ersten dreissig Minuten noch Freude bereitet, geht diese später in pure Langeweile über. Mehr, als wir euch gerade geschildert haben, geschieht in dem Spiel nicht und trotz der kurzen Länge von knapp zwei Stunden vermag es das Spiel nicht, den Spieler durchgehend zu fesseln. Die Welt wirkt zwar auf den ersten Blick schön, auf den zweiten aber leblos. Ausser ein paar Vögeln, Fischen und einem mysteriösen Einwohner ereignet sich nicht viel in der versunkenen Stadt. Wir können nicht sämtliche Gebäude erkunden oder erklimmen, sondern nur an bestimmten Punkten aus unserem Boot aussteigen.
Die Geschichte wird anhand von kryptischen Zeichnungen erklärt und ist es nicht der Rede wert genauer darauf einzugehen. Sie vielleicht genau so, wie man es erwartet. Neben den Kisten gibt es zwar die Möglichkeit Geheimnisse zu entdecken, aber diese erfordern meist einen Umweg von der ursprünglichen Route, was bei der langweiligen Kletterei schnell mühsam wird. Öffnen wir eine der zehn Kisten, werden wir automatisch zu unserem Bruder zurück teleportiert, was das Sammeln der Geheimnisse zu einem zusätzlichen Kraftakt macht und wir auch aufgrund der entsprechenden Belohnung nicht empfehlen können.
Fazit
Submerged hätte ein sehr gutes Spiel werden können, versank aber schlussendlich in der Langeweile. Nicht immer reicht es aus nur eine schöne Welt zu kreieren. Sie muss auch mit genügend Leben und Abwechslung für den Spieler gefüllt werden. Wer gerne Gebäude ohne Herausforderung oder Abwechslung erklimmt, der kann einen Blick in das Spiel wagen, wobei der Preis von momentan knapp 20 Euro unserer Meinung nach viel zu hoch ausgefallen ist. Trotz der Enttäuschung, Uppercut Games ist ein Entwickler, den wir in Zukunft im Auge behalten werden. Submerged mag zwar kein gutes Spiel sein, aber es lässt das Potential des Studios erkennen.
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