IndieCade East 2016 in New York
IndieCade East ist der kleine Bruder der IndieCade West, Prime, oder einfach nur IndieCade an der Ostküste Nordamerikas in New York, welche dieses Jahr vom 28. April bis zum 1. Mai zum vierten Mal statt fand.
Statt gefunden hat die Veranstaltung im Museum of the Moving Image, welches die gesamte Zeitspanne vom Stummfilm bis zu momentanen Videospielkonsolen abdeckt. Während der IndieCade East ist das Museum normal für die Öffentlichkeit zugänglich und somit vermischt sich das Publikum stark zwischen Entwicklern, Fachbesuchern und Museumsbesuchern.
All zu gross ist das Event nicht, aber vermag doch einiges zu bieten. Gleich am Eingang befand sich ein Sortiment an Indie Games, welche von Sony auf der PlayStation 4 veröffentlicht werden, da Sony einer der Hauptsponsoren des Events ist. Ein wenig versteckt auf der selben Etage fand sich eine Austellung diverser Spiele von Studenten wieder, welche jeden Tag wechselte und in den letzten zwei Tagen fand im Raum neben an die Show & Tell Austellung statt. Bei dieser werden Indie Games, welche sich momentan in Entwicklung befinden gezeigt, aber jeweils nur für rund eine bis zwei Stunden, danach wird rotiert und eine neue Auswahl an Spielen präsentiert sich dem Besucher.
Die Treppe hinauf befand sich eine riesige Leinwand mit einem Beamer, auf dem konstant Multiplayer Spiele vorgestellt und gespielt wurden. Nochmals ein Stockwerk höher befand sich die Strange Arcade Expo. Alles was eine neuartige, merkwürdige oder sonderbare Steuerung des Spieles beinhaltete, war dort auffindbar. Von mit Seide überzogenen Vagina-Kontrollern zu Mixing Panels oder einem riesigen Kartonhaus, welches man sich über den eigenen Kopf stülpen musste, war dort alles vorhanden, dass man sich vorstellen kann.
Neben den ganzen Spielen waren die diversen Talks und Präsentationen das Highlight der IndieCade East. Die Themen waren weit gestreut und meine persönlichen Favoriten von den besuchten Talks waren „How to light up your game like a strip club“ von Robert Yang, der anhand von Magic Mike und der Filmindustrie Beleuchtung in Spielen näher brachte. Sehr viel Zeit wurde auch einem Hintern aus Overwatch gewidmet, welcher so perfekt animiert war, dass er bei jeder Beleuchtung gut aussah, unfassbar!
Besonders unterhaltsam war auch der Talk von Pippin Bar. Er nahm sich den Klassiker Pong zur Hand und fertigte 36 unterschiedliche Versionen davon an. Alle Versionen zusammen nannte er schlicht Pongs und diese können gratis im Browser via seiner Homepage gespielt werden. Daneben lässt sich auch das neuere Breaksout finden, dass nach dem ähnlichen Prinzip Breakout auf unterschiedliche Weisen umgesetzt hat.
Die Talks wurden zwar gefilmt, aber leider sind diese bisher nicht online verfügbar. Der offizielle Youtube Kanal des Festivals wird in den kommenden Wochen oder Monaten hoffentlich noch mit diversen Videos aufgestockt.
Die Talks und Präsentationen trösteten über den begrenzten Inhalt an Spielen auf der Austellung wieder, denn diese waren schnell alle abgegrast. Es war interessant, die IndieCade East besucht zu haben, aber hauptsächlich wegen der eben erwähnten Präsentationen und nicht aufgrund der gezeigten Spiele.
Um über mehrere Tage zu fesseln, müsste dieser Bereich stark ausgebaut werden und besonders das Show & Tell besser kuriert werden. Stellenweise fanden sich dort durchaus interessante Spiele wieder, bei Zeiten war die Halle aber auch voll von den ewig gleichen Plattformern, welche sich nur in ihren Grafiken zu unterscheiden schienen.
Ausserdem war es als Presse nahezu unnmöglich, die Entwickler der jeweiligen Spiele zu identifizieren, wenn sie nicht gerade neben ihrem eigenen Spiel standen und dieses jemandem präsentierten oder mich direkt ansprachen. Dies ist aber ein Punkt, denn ich vielen der kleineren Veranstaltungen ankreide und nur bei den grösseren bisher wirklich berücksichtigt wird aufgrund organisatorischer Aspekte, aber der Gegenwert der besseren Erkenntlichkeit scheint grösstenteils vernachlässigt zu werden.
Weitere Bilder lassen sich auf unserer Facebook Seite finden und wer selber mal eine IndieCade erleben will, der muss nicht mehr weit reisen, denn mit der IndieCade Europe findet dieses Jahr im September zum ersten Mal eine europäische Ausgabe in Paris statt.
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