Indies crashen die E3 mit Semiformal Studios
Als Indie Entwickler hat man es äusserst schwer, sich an einer der grössten Spielemessen der Welt, der Electronic Entertainment Expo oder kurz E3, zu präsentieren. Semiformal Studios bekam diese Gelegenheit und nutze sie nicht nur für sich selber. Eine aufmunternde Geschichte, welche den Zusammenhalt unter Indie Entwicklern aufzeigt.
Semiformal Studios sind beheimatet in Fresno Kalifornien, USA. Das kleine Team besteht aus gerade mal acht Leuten und Ensemble Online, ein Open World Strategiespiel mit Rollenspiel Elementen, ist ihr erstes gemeinsames Spiel. Obwohl noch in der Beta, haben sie damit schon einige Preise gewonnen.
600 ft² oder umgerechnet knapp 56m² ist der kleinste Raum, der auf der E3 gemietet werden kann. Mit Kosten von 30’000$, also 50$ pro ft², nicht gerade günstig. Dazu kommen noch zusätzliche Kosten, wie Gebühren für die E3 Management Firma GES, das bauen des Ausstellungsstandes, Entwicklung der zu zeigenden Spieledemo und alle Beteiligten Arbeiter möchten natürlich auch bezahlt werden.
Semiformal Studios mietete 2013 einen dieser Plätze, um Ensemble Online zu präsentieren und gab dafür gesamthaft nicht weniger als 100’000$ aus. Nachdem sich das Studio selber mit den Finanzen der E3 herumgeschlagen hatte, sahen Direktor Ian Kinsey und sein Studio, warum es nicht mehr Indie Entwicklern möglich war ihr Spiel an der E3 zu zeigen – sie beschlossen zu helfen.
Sie riefen den Wettbewerb Indies Crash E3 ins Leben, welcher durch Publikumsvoting zehn Indies, mittels den Messe Zugangspässen, welche Semiformal als Teilnehmer zustanden, den Zugang zur E3 ermöglichte. Insgesamt kamen bei der Wahl über 121’000 Stimmen zusammen und die zehn Gewinner erhielten jeweils zwei Pässe. Auch die Person, welche das Spiel für den Wettbewerb nominiert hatte bekam einen Pass, um den Anreiz mitzumachen ein wenig zu erhöhen.
In einem Gemeinschaftsbereich des Standes konnten die Gewinner ihr Spiel der breiten Masse präsentieren, was ihnen ansonsten nie möglich gewesen wäre. Gewonnen haben unter anderem Man Fight Dragons Black Annex, Behold Studios mit Knights of Pen and Paper, Gamewarps Project Neumann und auf Rang Nummer Eins Saibot Studios mit Doorways. Saibot Studios bekamen nicht nur die Pässe, sondern Semiformal finanzierte ihnen auch die Reise von Argentinien nach Los Angeles und die Hotelunterkunft.
Dank dieser Aktion kam Doorways später zu Steam Greenlight und im September letzten Jahres kamen die ersten zwei Kapitel des Spieles raus, welche von Kritiker wie Fans sehr gut empfangen wurden.
Es ist schön, dass neben der Indiecade auch andere Indie Entwickler sich zusammenschliessen, um ihre Spiele auf der E3 zu präsentieren, welche nicht auf den Konsolen erscheinen.
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