Kickstarter Postmortem Teil 1: Die Vorbereitung
Die Idee zu einer Kickstarter Kampagne für indiecouch.org kam mir bereits vor einigen Monaten, aber damals waren wir uns noch nicht komplett sicher, für was wir das Geld verwenden würden. Nach und nach nahm das Projekt mehr an Form an und die volle Grösse wurde uns erst richtig bewusst. Vor rund einem Monat beschloss ich dann aufgrund dessen einen Versuch auf Kickstarter zu wagen. Bevor ich jedoch irgendwas gemacht hatte, las ich mir stundenlang Tipps zu sämtlichen Kickstarter relevanten Themen durch. Dies ging vom optimalen Zeitpunkt bis zur psychologischen Strukturierung der Belohnungen.
In den ersten zwei Wochen waren wir vor allem mit Brainstorming der Belohnungen beschäftigt. Der Text für die Kampagne war überraschend schnell geschrieben und hat sich im Verlaufe der Wochen kaum geändert. Um ein bisschen Hype zu generieren, versprach ich auf Twitter beim Erreichen von 100 Followern eine grosse Ankündigung zu machen. Dazu brauchten wir noch 17 Leute, was nach fünf Stunden aktivem tweetens gelang. Gleichzeitig mit dem 100. Follower ging unser Newsletter mit der Ankündigung raus und dabei lernten wir sogleich die erste Lektion:
HeadTalker sowie Thunderclap verschicken beim Erreichen einer festgesetzten Anzahl Personen automatisch zu einem selber gewählten Zeitpunkt auf den Twitter oder Facebook Konten der Unterstützer eine Nachricht. Damit kann erreicht werden, das möglichst viele Leute die Nachricht sehen und sie nicht im Datennirvana verschwindet.
Nichts desto trotz verlief die Ankündigung nicht schlecht und innert kürzester Zeit waren wir auf der Startseite von HeadTalker:
Am nächsten Morgen war unsere Thunderclap Kampagne freigeschaltet und wir beschliessen intern einen kleinen Wettbewerb zu starten, indem Thunderclap nur auf Facebook und HeadTalker nur auf Twitter beworben wurde. Fair war das nicht, denn durch die Facebook Gruppen hatten wir eine viel grössere Reichweite und fanden relativ schnell 50 Leute zur Unterstützung der Kampagne. Mit HeadTalker hatten wir relativ schnell abgeschlossen und nach Erreichen des Zieles von 25 Leuten fast schon ignoriert. 100 Leute für Thunderclap zu begeistern stellte sich als regelrechter Kampf heraus, welcher bis rund zehn Stunden vor Start der Kickstarter Kampagne andauerte.
Die Belohnungen
Ein sehr grosser Aufwand war die Organisation der Belohnungen. Rund 60 verschiedene Leute, Festivals und Studios hatten wir angefragt, aber nur von den wenigsten Antwort erhalten – dafür gab es keine direkte Absage. Viele waren von unserer Initiative begeistert und haben uns grosszügig mit Tickets, Booths, Bücher und genereller Werbung auf den sozialen Kanälen unterstützt. Die Belohnungen geschickt zu beschreiben und zu sortieren, inklusiver hübscher Infografik, nahm danach erneut viele viele Stunden ein, aber am Ende war ich sehr zufrieden, mit dem was wir erreicht hatten.
Das Video
Der Punkt hat mir am meisten Kopfzerbrechen bereitet. Ideen dafür waren kein Problem, aber diese in der Kürze der Zeit umzusetzen war bei den meisten nicht möglich. Erst als wir mit Fiona Laura Stifter unsere fantastische Voice-Over Künstlerin gefunden hatten, ging es langsam vorwärts. Dies war rund eine Woche vor Start der Kampagne. Bis dahin hatte ich bereits acht Texte für das Video geschrieben und mit der Bestätigung von Fionas Unterstützung konnte ich mich endlich auf einen festlegen. Fehlte „nur“ noch das Bildmaterial. Dieses unterzog sich unzähligen Änderungen und am Ende waren vom ersten Entwurf keine Clips mehr im finalen Video vorhanden. Hier seht ihr, wie die ersten 16s zunächst ausgesehen hatten.
Beim finalen Video war eigentlich vorgesehen, dass ich am Ende noch eine Minute über das Projekt erzählen sollte, aber dies wurde kurzfristig (zu meiner Freude) gekippt. Rami Ismail gab uns seine Zusage, dass er einen kurzen Clip für unser Video erstellen würde, dieser wurde genial, aber erhielt ich erst am selben Morgen wie die Kampagne starten sollte. Aufgrund der knappen Zeit und des qualitativen Abfalls wegen meinen Aufnahmemöglichkeiten, fiel schlussendlich mein Part weg. Aufgrund dieses Beschlusses fehlt dem Video momentan noch ein richtiges Schlusswort. Fiona war so kurzfristig leider nicht verfügbar, da sie auf ihrerer Arbeit gebraucht wurde. Hier das finale Video:
Die letzten zwei Tage wurden hauptsächlich dafür verwendet, alle Grafiken in der Kampagne zu erstellen und eventuelle Fehler zu korrigieren. Diese Arbeit wurde hauptsächlich von Philomena Schwab übernommen und ich bin ihr sehr dankbar dafür. Gerade mal zwei Stunden vor Start waren wir endlich komplett mit allem fertig und es war Zeit mir ein Glas Wein zu gönnen. Im nächsten Teil beschäftigen wir uns mit den ersten 24h. Die vollständige Kampagne könnt ihr unter folgendem Link betrachten und ich würde mich überaus über eine Spende eurerseits freuen:
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