Manual Samuel – Irrwitzig!
Atmen und Blinzeln sind Abläufe, welche Gott sei Dank im Alltag völlig automatisch und unbemerkt ablaufen. Was aber, wenn diese Automation plötzlich verloren geht und wir alles bewusst steuern müssen? Manual Samuel geht dieser Frage nach und liefert dabei ein überraschend witziges Abenteuer.
Ein Hoch auf unseren Busfahrer
Samuel ist ein verwöhnter Bengel. In seinem Leben musste er bisher nicht mal den kleinen Finger krümmen. Er hat nicht nur den silbernen Löffel, er hat ein ganzes Teeservice aus Silber. Tragischerweise wird Samuel zu Beginn des Spieles vom Bus überfahren. Game Over. Danke fürs Spielen.
Netterweise kommt uns der Tod persönlich zu Hilfe und bietet Samuel einen Deal an, um wieder zurück zu den Lebenden zu kehren: Er muss es schaffen 24 Stunden komplett auf sich alleine gestellt zu überleben. Ist er dabei erfolgreich, kann er wieder seinem normalen Leben nachgehen. Der klitzekleine Haken an der Sache: Er muss dabei wirklich alles selber machen. Atmen und Blinzeln sind nur der Anfang. Sämtliche muskulären Bewegungen müssen einzeln gesteuert werden.
Erstickungsgefühl
Zum Zusehen ist Manual Samuel der reinste Horror. Es muss wirklich im gesamten Spielverlauf konstant geatmet und geblinzelt werden. Während dies zu Beginn kein Problem darstellt, kommen im Verlauf immer mehr Aufgaben hinzu.
Als Zuschauer verliert man da schnell die Nerven, wenn Samuel langsam blau anläuft aufgrund Sauerstoffmangels oder der Bildschirm zu Verschwimmen anfängt aufgrund ausgetrockneter Augen und der Spieler dies einfach nicht bemerkt. Gib mal her, das kann doch nicht so schwer sein!
Wie beim Fahrlehrer
All zu weit konnten wir leider nicht spielen, unser Termin war zeitlich begrenzt. Am Anfang hatten wir uns mit vermeintlich simplen Aufgaben auseinander gesetzt, wie zum Beispiel die morgendliche Toilette, welche durch unsere Ungeschicktheit immerhin eine Beschäftigung für die Putzfrau verursachte. Richtig knifflig wurde es später, als wir ein Auto lenken mussten. Wie im echten Leben musste dafür zuerst die Kupplung betätigt werden, langsam das Gas kommen lassen…und so weiter, ihr kennt den Prozess.
Eigentlich hatten wir zum Ziel auf die Arbeit zu gehen, aber unser Kumpel der Tod tat sein bestes, um die Wette zu gewinnen. Immer wieder lockte er uns in brenzlige Situationen, welche wir mit höchster Konzentration – Einatmen, Ausatmen – bewältigen konnten. In diesem Abschnitt ging es noch einigermassen geerdet zu und her, aber die Entwickler erzählten uns, dass die Geschichte im weiteren Verlauf noch abgedrehter wird und sich in ungeahnte Höhen Schrauben wird.
Tod, wir sind bereit!
Manual Samuel war überraschend witzig und bot eine interessante Spielerfahrung. Wir waren doch ein wenig betrübt, dass wir nur eine halbe Stunde spielen konnten. Gerne hätten wir mehr davon gesehen und freuen uns auf die Veröffentlichung in naher Zukunft. Samuel, wir werden dir zur Hilfe kommen und gemeinsam werden wir die 24h überleben! Mögen kommen was wolle. Tod, nehme dich vor uns in Acht!
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