Niche – a genetics survival game
Mit Niche – a genetics survival game bringt das aus Schweizer Entwicklern bestehende Team Niche ein einzigartiges, rundenbasiertes Strategiespiel auf den Markt. Das Spielkonzept, welches als Bachelorprojekt von Philomena Schwab an der ZHdK entstanden ist, befasst sich ausgiebig mit Genetik. Dabei soll ein kleines Rudel fuchsähnlicher Wesen seine ökologische Nische finden und gleichzeitig in der Lage sein, sich wechselnden Lebensbedingungen anzupassen.
Das Konzept
Die Tiere lassen sich dabei gezielt paaren oder auf den Spielfeldkacheln bewegen, um Nahrungsquellen und Nistplätze zu suchen. Jede Handlung erfordert dabei das Füttern des Tieres. Wenn alle Aktionspunkte aufgebraucht sind, davon hat jedes erwachsene Tier drei, kann man den Tag manuell beenden. Das Spielziel wird schnell klar: Überleben. Und so einfach ist das nicht.
Nicht so einfach wie gedacht
Bei einem ersten kläglichen Versuch ging mein kleines Rudel nach wenigen Tagen in der Wüste ein. Keines der Tiere war in der Lage, Beeren zu pflücken, so verhungerten sie in Kürze. Nachdem etwas voreiligen Versuch klickte ich mich dann doch durch das kurze Tutorial und bemerkte, dass ich sämtliche Gene der einzelnen Tiere aufrufen konnte. Ich hatte versehentlich ein Rudel voller Krüppelpfoten herangezogen, keiner davon in der Lage, an Nahrung zu gelangen.
Durchgehend spannend
Für den zweiten Versuch nahm ich mir mehr Zeit, achtete auf die Gene und paarte ausschliesslich die gesunden Tiere untereinander. Ich konnte nicht mehr von dem Spiel ablassen, denn es wurde fortlaufend spannender. Fremdartige Kreaturen tauchten auf dem Spielfeld auf, schlossen sich meinem Rudel an und brachten neues Erbmaterial mit. Gleichzeitig traten Raubtiere auf den Plan, mit dem Ziel, das Rudel um ein- oder zwei Tiere zu erleichtern.
Auch mein zweiter Ansatz verlief nach einigen Stunden Spielzeit leider im Sand. Auch diesmal waren Neugierde und Ungestüm meinerseits ausschlaggebend: Als ich in mehrere Richtungen gleichzeitig expandierte, wurde mein Rudel auseinandergerissen, Männchen auf der einen, Weibchen auf der anderen Seite – und so gingen die beiden Parteien kinderlos nach wenigen Tagen ein.
Fazit
Niche – a genetics survival Game besticht neben dem komplexen Konzept mit seiner gelungenen Grafik und dem detailreichen Charakterdesign. Mit der Zeit erübrigt sich der Blick auf die Genkarte. Wenn das Auge genügend geschult ist, sind wichtige Merkmale wie „Klaue“ oder „Beerenpfote“ am Tier selber zu erkennen. Wichtig bleibt die Genkarte für die Immunologie: Inzest steigert die Erkrankungswahrscheinlichkeit und sollte vermieden werden.
Die ruhige Musik passt gut zum Spiel und entfaltet ihre Wirksamkeit, wenn in heiklen Situationen eine Weile geknobelt werden muss, um eine passable Lösung zu finden. Klappt es einmal nicht ganz so wie erhofft, steigt die Motivaiton, es nochmals zu versuchen, nur noch mehr. Die Steuerung ist noch etwas rucklig, auch die Kameraeinstellung nicht immer optimal – wobei man beachten muss, dass sich das Spiel in der Betaphase befindet und vorerst nur als Early Access bei Steam ab dem 15. September verfügbar sein wird. Mit einer Veröffentlichung der finalen Version ist im ersten Quartal 2017 zu rechnen. Aktuelle Informationen finden sich auf der Website des Spiels.
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