Patricks Top 5 Spiele 2015
Dieses Jahr bot überraschend viele gute Spiele und da war es doch eher schwierig, sich für nur fünf davon zu entscheiden. Die meisten Spiele der Liste haben eine Gemeinsamkeit: Sie heben sich von der Masse durch Innovation ab und bieten eine neuartige Erfahrung. Klassisches Gameplay ist in keinem zu finden, wobei ich dieses Jahr auch Spiele wie Downwell, OlliOlli 2 oder Apotheon ausgiebig genossen hatte.
5. Undertale
Undertale sieht auf den ersten Blick so unglaublich unattraktiv und langweilig aus. Lange scheute ich mich davor es zu spielen und erst nach der Häufung an Lobeshymnen gelang es wieder auf mein Radar. Wie positiv überrascht ich von dem doch Spiel war. Undertale ist auf so viele Arten absolut klever und schmeisst alle Gameplay Mechaniken, welche mich heutzutage hauptsächlich an Rollenspielen stören, über Board. Jedes Mal wenn ich an den Punkt kam und dachte „Oh nein, bitte nicht“, las das Spiel meine Gedanken und antwortete: „Ne, den Quatsch machen wir hier nicht.“
Ein Review dazu ist auf unserer Seite nie erschienen, weil ich nicht das Gefühl habe mit meinen Worten dem Spiel gerecht zu werden. Es steckt voller Charme, witzigen Charakteren, genialen Bosskämpfen und Überraschungen, es ist durch und durch gelungen.
4. The Beginner’s Guide
Meine Erwartungen an Davey Wredens neues Spiel waren astronomisch hoch. Was er mit The Beginner’s Guide abgeliefert hat, erinnerte mich daran zurück, warum ich Indie Games liebe. Sie vermögen es immer wieder mit etwas neuem aufzuwarten, fernab jeglicher Vorstellungen. Wreden ging einen Schritt weiter im Genre der First Person Exploration Spiele und rückte noch näher an das Medium Film.
Im Gegensatz zu den Hollywood Produktionen von Telltale begibt sich The Beginner’s Guide in das Arthouse Genre und liefert mit seiner Geschichte eines der persönlichsten Spiele dieses Jahres ab. Obwohl kein Sequel zu The Stanley Parable, ist es unmissverständlich damit verknüpft und beide Spiele zusammen verweben sich zu einem Gesamtkunstwerk, das hoffentlich noch um viele weitere Details erweitert werden wird in Zukunft.
3. Her Story
Sam Barlow trat die Verschmelzung von Film und Spiel aus einer anderen Richtung an. Wir steuern nicht mal mehr einen Charakter, sondern klicken auf einer alten Windows Oberfläche rum und schauen uns Videoschnipsel an. FMV Spiele stehen und fallen mit der Leistung der Schauspieler. Viva Seifert war für Her Story eine wahnsinnige Bereicherung und ihr schauspielerisches Können hat dem Spiel von sehr gut zu exzellent verholfen.
Kein Schauspiel ohne Script. Die Geschichte von Her Story ist mir noch heute lebhaft in Erinnerung. Mehrere A4 Blätter habe ich während dem Spielen mit Notizen gefüllt und mir im Anschluss nochmals die gesamte Geschichte in chronologischer Reihenfolge angeschaut. Hier kommt die Genialität von Barlow zum Zuge, den selbst in korrekter Abfolge angeschaut ist die Geschichte nicht eindeutig, diese jedoch in 10s Szenen zu hacken und in fast völliger Willkür dem Spieler zu präsentieren grenzt an Wahnsinn. Danke dafür!
2. Tales from the Borderlands
Ich bin genau so überrascht wir ihr, Tales from the Borderlands auf dem zweiten Rang vorzufinden, doch Telltale schaffte sich mit dieser Serie eine neue Referenz. Unglaublich liebenswerte Charaktere, viele wirklich witzige Momente und nicht nur das, auch einige der genialsten Action – oder Szenen in Videospielen überhaupt dieses Jahres – beinhaltet Tales from the Borderlands. Die sagenhafte Schiesserei, der epische Kampf der Roboter, unvergesslich.
Neben all dem Spass bot das Spiel auch viele bewegende Momente, ganz selten sogar magische. Habe ich schon die Intros erwähnt? Noch nie hat es bessere Intro Sequenzen in einem episodischen Spiel gegeben. Ich merkt, ich verfalle absolut ins Schwärmen und dies obwohl ich mit der Serie Borderlands eigentlich gar nichts anfangen kann.
1. Life is Strange
Life is Strange hat mich dieses Jahr am meisten bewegt und deswegen ist es mein persönliches Spiel des Jahres 2015. Objektiv gesehen hat es viele bessere Spiele gegeben, aber Life is Strange wird mir noch länger in Erinnerung bleiben. Stundenlang habe ich über die Episoden geredet, über die weiteren Geschehnisse spekuliert und sehnlichst auf die Veröffentlichung der Episoden gewartet. Bei all den Erwartungen wurde ich am Ende nicht enttäuscht.
Die Geschichte endete zwar wie erwartet, aber der Weg dorthin war absolut unvorhersehbar und trotz der ausgebliebenen Überraschung das Ende tiefgreifend. Mehrere Momente in den fünf Episoden haben mich zu Tränen gerührt und es geschah einige Male, dass ich zuerst eine Nacht darüber schlafen musste, bevor ich den entsprechenden Artikel zur Episode schreiben konnte. Ich verbeuge mich vor DONTNOD Entertainment für diese Erfahrung.
1 Comment
Der Top 5 kann ich voll und ganz Zustimmen. Besonders für narrative game liebhaber war es ein klasse Game nur ich persönlich fand Tales from the Borderlands um einiges besser als life is strange. Aber Geschmäcker sind verschieden und Top listen sind ja immer sehr persönlich.