Interview zu Stardew Valley mit Raphael
Es war wirklich eine Obsession…
Manche Spiele lassen einen einfach nicht mehr los. So geschehen bei Raphael, einem Freund der Redaktion und langjähriger Anhänger der Indie Szene, mit Stardew Valley. Ich habe mich mit ihm ausführlich darüber unterhalten, worin für ihn die Faszination dieser Bauernhof-Simulation besteht und warum er schlussendlich schweren Herzens wieder damit aufhören musste.
Was hat dich dazu bewegt mit Stardew Valley anzufangen?
Das erste Mal von Stardew Valley hörte ich, als ich einen Artikel auf Kotaku sah, welcher das Spiel mit Harvest Moon in Verbindung brachte. Harvest Moon war eine meiner liebsten Spieleserien als Kind, doch ich war stets ein wenig enttäuscht davon. Die Serie hatte sich über die Jahre nicht wirklich zum Besseren entwickelt. Auf gut Glück kaufte ich Stardew Valley einfach mal und nach einer Stunde war ich verliebt.
Wie viele Stunden hast du bereits investiert?
Nach rund einem Monat seit der Veröffentlichung bin ich mittlerweile bei 78 Stunden Spielzeit angelangt.
Was hat dich daran so fasziniert?
Es hat mich extrem motiviert. Ich bin jetzt im dritten Ingame-Jahr und der ganze Weg dahin bestand aus dem Erfüllen von selber gesetzten Zielen: Eine Beziehung zu Bewohnern aufbauen, das Feld erweitern, mit der Zeit eskalierte es immer mehr und die eigene Farm wurde grösser und grösser. Es gab immer etwas zu tun und mir wurde nie langweilig. Jeder Tag war gefüllt mit Aktivitäten und es waren stets zu wenige Stunden vorhanden, um diese alle durchführen zu können und so hat sich dies immer weiter gezogen.
Was waren deine magischen Momente?
Der speziellste Moment für mich war, als ich nach zwei Stunden realisierte wie fantastisch das Spiel ist. Als grosser Harvest Moon Fan hatte ich jahrelang auf ein Spiel wie dieses gewartet. Ein Spiel, wovon ich träumte und immer schon wollte. Der nächste Moment war im Spiel zu Beginn des zweiten Jahres. Ich hatte nun sämtliche Mechaniken begriffen und langsam eine richtig grosse Farm, die zudem auch gut aussieht. Dies waren meine zwei grössten Glücksgefühle.
Was würdest du am Spiel ändern?
Gross was ändern würde ich nicht am Spiel, denn es bietet alles was ich suchte. Ich bin rundum zufrieden, was mich aber leicht störte war der Grafikstil. Nichts gegen Pixelart, ich liebe es, aber teilweise ist es zu rudimentär gehalten. Ich hätte gerne etwas gehabt, dass mehr heraus sticht und Charakter hat. Mit dem momentanen Stil droht es im Sumpf der Pixelart-Spiele zu versinken, da es auf den ersten Blick sehr generisch aussieht. Wäre dies anders, hätte ich mir wahrscheinlich T-Shirt zum Spiel gekauft oder machen lassen. Die momentane Grafik ist aber nichts, dass ich gerne als Desktop Hintergrund hätte oder ähnliches. Ich hoffe auf gute Fanarts, damit mein Wunsch irgendwann in Erfüllung gehen wird.
Warum hast du aufgehört zu spielen?
Damit ich wieder andere Spiele kann. Es reizt mich immer noch, selbst nach 78 Stunden, aber ich musste eine Grenze ziehen. Es gibt noch so viele andere gute Spiele und eigentlich habe ich überhaupt keine Zeit so viele Stunden in ein Spiel zu investieren. Ähnliches erlebte ich das letzte Mal bei World of Warcraft. Irgendwann musste ich stop sagen und mir wieder Zeit für etwas anderes nehmen, an etwas anderes denken. Es war wirklich eine Obsession und ich könnte noch locker zwanzig weitere Stunden in Stardew Valley verbringen.
Hast du Tipps für Neulinge und solche, die gerne mit Stardew Valley anfangen wollen?
Wichtigster Tipp: Man soll sich nicht stressen lassen und einfach das machen, was einem gerade in den Sinn kommt. Das schöne an Stardew Valley ist, dass du nicht bestraft wirst für etwas, dass du nicht erledigst. Aufgaben können selbst einiges später im Spiel noch angefangen werden. Eigene Ziele setzen und seinen Weg durchsetzten, damit sollte der Spass garantiert sein. Ein Geheimtipp habe ich jedoch: Baut im Sommer Hopfen an, damit ihr im Winter Bier brauen könnt. Damit lässt sich gut zu Geld kommen.
Stardew Valley ist erhältlich via Steam, GOG & Humble.
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