Reingeschaut: Solarix
Ein wahnsinniger Supercomputer führt uns durch Level? Ein Techniker, der noch nie eine Waffe in der Hand hatte? Das kommt alles sehr bekannt vor. Es gibt durchaus einige Parallelen zu System Shock oder sogar Dead Space. Nur das Solarix mit sehr wenig Budget entstanden ist.
Nachdem das Spiel auf Kickstarter gescheitert ist, mussten die Entwickler auf eigene Faust weitermachen. Den Spielspass trüben die begrenzten finanziellen Mittel jedoch nie. Man darf sich auf Stealth-Horror alter Schule freuen.
Nichts für Schwache Nerven
Wer in einem Spiel gerne an der Hand genommen wird, ist bei Solarix fehl am Platz. Es wird nichts erklärt; Missionsmarker oder Richtungsangaben fehlen komplett. Vielmehr muss man sich auf das langsame Spieltempo einlassen können. Selbst die Geschichte braucht eine Weile, um sich zu entwickeln. Anfangs noch mysteriös, nimmt die Geschichte später fahrt auf und motiviert zum Weiterspielen.
Auch die Vertonung der Dialoge ist sehr gut gelungen – etablierter Sprecher sei dank. Die vielen Rätsel lassen sich nur durch mühsames Erkunden und Probieren lösen. Schade ist nur, das die Level zum Teil verwirrend aufgebaut sind. Ständig enden wir in einer düsteren Ecke. Dies ist umso schlimmer, weil das Spiel auf sehr viel Backtracking setzt.
Im Dunkeln ist gut Munkeln
Für das kleine Budget sieht Solarix wirklich fantastisch aus. Durch die Konsole lassen sich momentan sogar hochauflösende Texturen freischalten. Die düstere, bedrückende Atmosphäre ist jedoch der heimliche Star des Spiels. Durch die schwach beleuchteten Korridore zu schleichen hat schon etwas Beklemmendes an sich.
Die Dunkelheit sollte man im Übrigen gut nutzen. Wild schiessend durch die Gegend zu laufen führt selten zum Erfolg. Anstatt dessen schleichen wir durch die Schatten und vermeiden jeglichen Kontakt mit den Gegnern. Wir werden sehr bewusst in die Rolle des verletzlichen Opfers gesteckt. Ein paar kleinere Bugs gibt es in unserer Vorabversion natürlich noch. Ab und zu fällt ein unschöner Shader auf, ziemlich oft bleibt man in der Landschaft stecken.
Fazit
Wirklich erschreckt habe ich mich bei Solarix nie. Das mag daran liegen, dass man heutzutage als Spieler einfach zu abgehärtet ist. Schliesslich werden wir ständig mit Jumpscares bombardiert. Gerade deswegen ist es schön wieder mal ein Horrorspiel zu erleben, das sich Zeit lässt.
Das Spiel erinnert angenehm an alte Klassiker des Genres. Wer also wieder einmal in Nostalgie schwelgen will, ist bei Solarix genau an der richtigen Adresse. In unserer Version waren nur die ersten paar Level spielbar, aber das Spiel befindet sich auf gutem Wege.
Solarix erscheint im ersten Quartal 2015 auf Steam.
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