Angeschaut: Retro/Grade
Was zuerst nach einem Sidescroller Shot’em up aussieht, entpuppt sich plötzlich als viel mehr. Retro/Grade, entwickelt von 24 Caret Games, ist ein Rhythmus Spiel im Gewand eines Shooters. Der Clou dabei: Es läuft rückwärts.
Ihr spielt den Piloten Rick Rocket welcher, um das Zeit Kontinuum zu bewahren, seine letzten Kämpfe rückwärts ausführt. Ihr müsst eure, von rechts kommenden, abgefeuerten Schüsse mit korrektem Timing wieder aufsammeln und gleichzeitig den gegnerischen Schüssen, welche von links kommen, ausweichen. Dies erfordert manchmal sehr viel Konzentration und ist zu Beginn genauso verwirrend, wie es sich anhört.
Das Design von Retro/Grade ist hervorragend. Wunderbar bunt und leuchtend stechen die Schüsse neben dem dunklen Weltall hervor. 2009 war es deswegen auch bei den Nominierten für den Independent Games Festival Award Excellence in Design.
Weniger berauschend ist leider die Musik, eines der wichtigsten Elemente in einem Rhythmus basierten Spiel. Viel zu dröge kommt der Soundtrack daher und hätte einiges mehr pumpender sein dürfen. Stattdessen berieseln uns ambiente elektronische Klänge, wie wir es schon zu genüge in vielen anderen Spielen gehört haben.
Retro/Grade lässt sich mittels Tastatur und Controller steuern, wobei ich auf höheren Schwierigkeitsgraden den Controller empfehlen muss. Mit den Pfeiltasten war zumindest ich einfach nicht schnell genug, um zwischen den einzelnen Linien hin und her zu springen.
Leider konnte das Spiel seine Entwicklungskosten von $140’000 nicht decken und war finanziell gesehen ein Misserfolg. Den Entwickler Matt Gilgenbach nahm dies psychisch so sehr mit, dass er an schweren Depressionen erkrankte. Diese Erfahrung nutzt er für sein nächstes Spiel Neverending Nightmares, welches sich momentan noch in Entwicklung befindet.
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