Rick and Morty: Virtual Rick-ality im Test
Gleich vorweg: Ich war ein wenig enttäuscht von Rick and Morty: Virtual Rick-ality – aufgrund falscher Erwartungshaltung. Ich hatte ein episches Abenteuer im Rick and Morty Universum erwartet, bekam aber ein Job Simulator mit vorherig besagtem Humor.
Stelle ich mir ein VR-Spiel im Rick and Morty Universum vor, dann kommt Accounting von Crows Crows Crows dem erstaunlich viel näher, als was mir hier präsentiert wurde. Auch dort ist Justin Roiland vertreten, der Stimme hinter Rick, Morty und vielen anderen bekannten Charakteren der TV-Serie und obwohl wir dort den bekannten „in your face“-Humor von William Pugh haben, hat das Spiel viel mehr mit einer chaotischen Episode Rick and Morty gemein, als das was Owlchemy Labs uns abgeliefert hat – zudem ist Accounting kostenlos erhältlich.
Der eigentliche Spielverlauf von Rick and Morty: Virtual Rick-ality ist eine Ansammlung von Aufgaben und Minispielen, die wir von Rick über Funk übermittelt bekommen. Die grosse Mehrheit der knapp zweistündigen Spielzeit befinden wir uns in der Garage von Rick, wobei die beiden Hauptcharaktere selbst nur selten anwesend sind. Wir verbringen die Zeit damit, Sachen aufzuheben und miteinander zu kombinieren. Dass Owlchemy Labs dies beherrscht, hatten sie schon mit ihrem vorherigen Spiel Job Simulator gezeigt. Für den aktuellen Preis von knapp 30 Euro ist das hier servierte dann doch ein wenig mager; selbst das eben genannte Job Simulator bietet mehr Umfang zum selben Preis. Ehrlich gesagt seht ihr im unten stehenden Trailer schon fast alles, was das Spiel an unterschiedlichen Szenarien beinhaltet.
Abgesehen von all der Kritik – Es hat schon Spass gemacht, in der Garage von allerlei Sachen abgelenkt zu werden und viele kleine Referenzen an bekannte Episoden zu entdecken. Zu meinen Highlights gehörte definitiv das Ende, als Rick und Morty einfach nur mit mir geplaudert haben und erzählten, was es nun am Ende noch alles so an Eastereggs zu entdecken gibt im Spiel. Sehr cool war auch das Hindurchschreiten von Portalen in andere Welten, auch wenn es davon gerade mal drei Stück gibt und diese räumlich sehr stark begrenzt sind. Im Endeffekt fand ich Troy, das Spiel im Spiel als Anlehnung an „Roy: A Life Well Lived“ aus der Folge „Mortynight Run“, fast ansprechender als das eigentliche Spiel selbst.
Rick and Morty: Virtual Rick-ality lebt hauptsächlich von seiner virtuellen Realität, denn zum Zusehen ist das Gezeigte enorm langweilig und erst wenn man selber im virtuellen Raum umhergeht und Sachen aufhebt, macht sich eine kindliche Spielfreude breit. Das Spiel ist zum momentanen Preis schlussendlich mehrheitlich für Rick and Morty Fans zu empfehlen und selbst diese müssen mit den richtigen Erwartungen an das Spiel herangehen, um nicht, so wie ich, ein wenig enttäuscht davon zu werden. Rick and Morty: Virtual Rick-ality ist insgesamt ein gutes VR-Spiel der frühen Phase, wo wir noch keine extensiven Abenteuer haben, aber fühlt sich im Endeffekt mehr wie eine längere Demo an und lässt uns hoffend auf ein vollwertiges Abenteuer im Rick and Morty Universum zurück.
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