Super Rude Bear Resurrection im Test
Rude Bear ist ein Gangstar Bär aus West London, der vorwiegend Grime hört und gerade mit seinen Freunden auf der Strasse abhängt, als er ohne Vorwarnung von einer Fee in ein mittelalterliches England teleportiert wird. Dort muss er sich den tödlichsten Aufgaben stellen, die sich ein sadistischer Entwickler nur ausdenken kann. Namentlich Alex Rose, der die letzten Jahre damit verbracht hat den hardcore Plattformer Super Rude Bear Resurrection auf Hochglanz zu bringen.
Hardcore Plattformer?! Wer indiegames.ch schon länger verfolgt, wird festgestellt haben, dass dieses Genre hier rar gesät ist. Zugegeben, es gehört nicht zu meinen ultimativen Lieblingen. Also könnt ihr schon mal annehmen, dass Super Rude Bear Resurrection (von nun an SRBR genannt) so enorm schlecht ist, dass ich unbedingt ein Review dazu schreiben musste oder irgendwas spezielles an sich hat, denn wie bei jedem Review auf dieser Seite, wurde auch SRBR vor dem Schreiben dieses Artikels durchgespielt.
Der Clou an SRBR: Jedes Mal wenn ihr stirbt, bleibt die Leiche zurück. Diese könnt ihr beim erneuten Versuch als Plattform benutzen und somit die Schwierigkeit des Levels ein wenig vermindern. Je mehr ihr stirbt, desto einfacher wird es, wobei einfach hier immer noch relativ ist. Aufgrund der Mechanik sind die Level von grund auf höllisch schwer designed. Mehr als einmal fragte ich mich, wie es überhaupt möglich sein soll, ohne zu sterben die Level absovieren zu können. Es ist soll jedoch möglich sein und die erste Person, welche bis Ende Mai das Spiel ohne einen einzigen Tod durchspielen kann bekommt 1000$ aufs Sparkonto von den Entwicklern spendiert. Auf der Homepage könnt ihr alle Bedingungen nachlesen, falls das für euch interessant klingt. Nope, nicht für mich.
Insgesamt sind die Level extrem gut designed und es ist klar ersichtlich, dass hier jede Menge Arbeit ins Finetuning gesteckt wurde. Nur die paar Autoplattformer-Sequenzen hätten nicht sein müssen, die einzigen Passagen wo leichter Frust aufkam da dort das Tempo nicht selber bestimmt werden kann. Die Speicherpunkte in den Levels sind fair verteilt und die gegebene Mechanik fordert ein schnelles und riskantes Spielen, denn beim Scheitern werde ich ja nicht bestraft sondern belohnt mit einem leichteren Level. Dies war effektiv so motiviert, dass ich das Spiel quasi am Stück bis tief in die Nacht durchgespielt hatte; und glaubt mir, die letzten Level waren alles andere als ein Kinderspiel und durchschnittlich mussten knapp hundert Bären das Zeitliche segnen bei meinen kläglichen Versuchen den Hindernissen und Fallen auszuweichen.
Die Motivation bliebt auch stets aufgrund der ultra präzisen Steuerung erhalten. Im Gegensatz zu vielen anderen Plattformen wirkt hier nichts schwammig und Ruder Bear steuert sich mit der Präzision eines Super Meat Boy, einfach ohne das Schlittern. Dies spiegelt sich in den Leveln wieder, welche teils lächerliche (auch: absolut geniale) Sprungkombinationen erfordern. SRBR nimmt sich selber nicht ganz ernst und unsere Begleiterin die Fee hat stets einen lockeren Spruch auf den Lippen. Dies wirkt nicht gezwungen sondern ergänzt sich perfekt in die comicartigen Umgebungen.
Daneben beinhaltet das Spiel eine Tonne an Geheimnissen und versteckten Levels, welche für fast unendlichen Spielspass sorgen. Die insgesamt sieben Level hatte ich zwar in fünf Stunden beendet, aber das Spiel hat mich doch so sehr in seinen Bann ziehen können, dass ich unbedingt wieder zurück in seine Welt will, um meine Skills zu verbessern. Super Rude Bear Resurrection mag auf den ersten Blick nicht gerade nach dem ultimativen Hit aussehen, aber vertraut mir, wenn ihr auch nur im geringsten etwas mit brutalen Plattformern anfangen könnt, kommt ihr um dieses Spiel nicht herum. Gerade in der Speedrun Szene hoffe ich doch sehr, dass uns das Spiel noch jahrelang erhalten bleiben wird, denn das Zeug zum Klassiker hat es.
Super Rude Bear Resurrection ist erhältlich auf Steam, PlayStation 4 und für Abonnenten des Humble Monthly ist es sogar gratis im aktuellen Bundle enthalten.
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