Angeschaut: Party Hard
Es ist Dienstag, drei Uhr Morgens. Eine Uhrzeit, bei der jeder vernünftige Bürger am schlafen ist. Doch der wummernde Bass aus des Nachbars Wohnung verhindert dies. Das Fass ist voll, Kommunikation half nicht, wir müssen sämtliche Partygänger umbringen. So der Anfang von Party Hard, über dessen Entwicklung wir bereits im Mai berichtet hatten. Eine Mischung zwischen klassischem Hitman und Hotline Miami wurde uns versprochen, doch funktioniert diese Mixtur auch?
Die Essenz
Hitman überzeugte die Spieler mit seinen offenen Arealen, welche gründlichst erkundschaftet werden wollten, um das perfekte Attentat zu planen, Hotline Miami mit seiner überbordenden Gewalt, dem elektronischen Soundtrack und der Möglichkeit zu chaotischen Amokläufen. Wie vereint man nun die besten Elemente dieser zwei Spiele, ohne dass sie sich gegeneinander aushebeln?
Party Hard bietet insgesamt 12 Level, alle aus einen Areal bestehend, über welche wir komplette Übersicht haben. Zum Fortschreiten müssen sämtliche Partygänger beseitigt werden. Dies können wir auf simple Weise mittels ausgerüstetem Messer oder mit Hilfe der Umgebung erledigen. Die levelspezifischen Objekte stellen jeweils das Highlight dar, andere wiederum fangen schnell an zu langweilen. Eine Gruppe von Menschen zum x-ten Male mittels einem explodierenden Kaugummi Automaten zu töten nutzt sich schnell ab. Dies führt uns auch gleich zum grössten Kritikpunkt an Party Hard.
Repetition
Die Level genau zu studieren, das Verhalten der Personen, das geschickte Kombinieren der Umgebung, ist in Party Hard nicht möglich. Die Menschen folgen willkürlichen Pfaden und die Level haben in ihrer Struktur zudem zufällig generierte Elemente. Oftmals wird die meiste Zeit damit verbracht in einer vorteilhaften Ecke zu stehen und die Leute nach und nach auszuschalten. Ein langwieriger Prozess, der leicht zu Frust führen kann.
Werden wir beim Morden entdeckt oder generieren zuviel Aufmerksamkeit, haben wir schnell die Polizei am Hals. Diese gibt zwar nach einer kurzen Verfolgungsjagd auf, aber schafft sie es doch uns zu erwischen, muss der gesamte Level wiederholt werden. Besonders ärgerlich, wenn dies durch ein nicht nachvollziehbares Verhalten eines Charakters geschieht.
True Detective
Die Geschichte von Party Hard ist ultra trashig und lässt es sich nicht nehmen unzählige Anspielungen auf die bekannte TV-Serie True Detective zu machen. Trotz des eher harten Themas (wir spielen hier immerhin einen Massenmörder, kommt euch bekannt vor?), ist der Ton des Spieles leicht und regt oftmals zum Schmunzeln an. Dies spiegelt sich auch im bunten Stil und den Einzeilern von Polizisten wieder (I’m too old for this…).
Fazit
Wir haben hier nicht alle Mechaniken und Funktionen von Party Hard aufgeführt, wie zum Beispiel der Integration des Twitch Chats für zufällige Events, sondern wollten auf die grundsätzlichen Probleme des Spieles eingehen. Die Grundidee des Spieles ist nach wie vor hervorragend, aber vermag es nicht auf lange Zeit zu überzeugen. Das Gameplay ist zu repetitiv und die Level zu wenig anspruchsvoll, im Sinne vom Austüfteln des perfekten Massenmordes, um die grauen Hirnzellen zu fordern.
Party Hard ist beileibe kein schlechtes Spiel, aber die Prämisse lies mehr erhoffen. Das Spiel wird jedoch definitiv seine Anhänger finden und hat auch Potential für unzählige spannende Speedruns. Die Kombination aus Hitman und Hotline Miami funktionierte aber für mich leider nicht, ich fand weder Fleisch noch Fisch vor.
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