Angeschaut: You Must Build A Boat
Das Puzzle Spiel 10’000’000 von Luca Redwood kombinierte geschickt die bekannte „Match 3“-Mechanik mit Rollenspiel Elementen und war ein weltweiter Erfolg auf mobilen Geräten sowie PC. Mit You Must Build A Boat erschien nun nach zwei Jahren der langersehnte spirituelle Nachfolger. Kann das Spiel den hohen Erwartungen gerecht werden?
Sword & Sworcery
Auf den ersten Blick macht You Must Build A Boat alles richtig. Es wirkt in vielen Belangen grösser, ausgereifter und bleibt dabei seinen Kernelementen treu. Wie im Vorgänger müsst ihr jeweils drei gleiche Elemente durch verschieben von Reihen oder Kolonnen zusammen fügen, damit eine Aktion ausgelöst wird.
In einem zufallsgenerierten Dungeon rennt der Charakter kontinuierlich vorwärts und wird in seinem vorhaben durch Gegner, Truhen oder Fallen aufgehalten. Gegner werden besiegt durch das „matchen“ von Schwertern oder Zauberstäben, Truhen durch Schlüssel geöffnet und nebenbei gibt es noch Kisten mit Loot, einzelne Items und mehr.
Shut up and take my money!
Das Ziel des Spieles ist es, wie der Name schon sagt, ein Boot zu bauen. Dafür müssen unterschiedliche Quests wie zum Beispiel „Besiege einen Gegner innerhalb von drei Sekunden“ erfüllt werden, um nach und nach einzelne Bauteile zu erlangen und in die nächsten Level vorzudringen. Auf dem Boot lässt sich das erworbene Gold zum Aufleveln der Waffen, der Defensive, Items und vielen anderen Faktoren verwenden.
Es gibt mehr als genug Wege, das Gold auszugeben. Unter anderen können besiegte Monster zur eigenen Crew rekrutiert werden und sorgen für permanente Boni wie 5% Schadensbonus auf das Schwert. Durch Tränke können die Dungeons modifiziert werden, um das Erfüllen der Quests zu vereinfachen, können im Gegenzug aber die Schwierigkeit erhöhen, weniger Waffen gewähren oder den Goldfund um 100% verringern. Mit der Zeit wächst und wächst das Boot und immer mehr Leute kommen hinzu, bei denen Gold gegen spezielle Leistungen ausgegeben werden kann.
Noah
Die vielen neuen Features mögen sich komplex anhören, aber durch das schrittweise Hinzufügen dieser wird stets der Überblick behalten. Das Spielgefühl ist noch gleich wie beim Vorgänger und genauso Sucht erregend. Leider ist das Ziel des Spieles nicht mehr so fesselnd. Im Vorgänger musste der Spieler einen Highscore von 10’000’000 erreichen, um seinem Gefängnis zu entkommen und das Spiel zu beenden. Ein Boot zu bauen ist einfach weniger spektakulär und die Enttäuschung war gross, als nach Drücken des Buttons „Set sail“ das Spiel einfach endete. Es kann weitergespielt werden ohne diesen zu drücken, aber es sind keine weiteren Quests verfügbar.
Am Ende besteht die Möglichkeit ein neues Spiel zu beginnen mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad. Ein Faktor der negativ auffiel, denn im Gegensatz zum Vorgänger erscheint You Must Build A Boat einiges leichter und weniger basierend auf Zufall. Dies machte jedoch den Reiz aus, das geschickte Manipulieren der Faktoren mittels Modifikationen zur Verschiebung der Chancen und dadurch zum Erreichen der Quests. Ein erneuter Durchgang, bei dem wieder mit nichts gestartet wird, soll die Schwierigkeit erhöhen, dies war jedoch nicht spürbar.
Fazit
You Must Build A Boat ist genauso Sucht erregend wie sein Vorgänger, was von dem fantastischen Gameplay herführt. Die Kombination von Puzzle mit Rollenspiel funktioniert nach wie vor tadellos. In rund sechs Stunden kann das Spiel beendet werden und lässt einen fragend zurück. Das war es nun? Dafür habe ich all die Stunden investiert?
Selbst wenn ich den Vorgänger insgesamt reizvoller fand, macht You Must Build A Boat vieles richtig und ist ein würdiger Nachfolger. Nicht umsonst habe ich das Spiel bereits zweimal beendet, wobei der „Candy Crush“-Faktor dabei womöglich eine grosse Rolle spielt. Das Spiel ist einfacher geworden und im zweiten, angeblich schwierigeren Durchgang, konnte ich das Spiel zwei Stunden schneller beenden.
You Must Build A Boat ist erhältlich für PC, iOS und Android.
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