iFEST Seattle 2016 – Mittendrin, Stadt dabei
Der Scheint trügt: Das „i“ in iFEST hat nichts mit Apple zu tun, besonders nicht in Seattle, wo Microsoft einen riesigen Campus mit 40’000 Angestellten besitzt. Wofür steht das „i“ bei Apple eigentlicht? Egal, denn hier haben wir es ohne Frage mit dem „i“ für independent zu tun. Beim iFEST dreht sich alles um die namensgebenden Indie Games.
Das einen Tag dauernde Festival ist kostenlos zugänglich für jedermann und bietet neben zig Ausgestellten Spielen diverse Talks von Industrie Veteranen, von Post-Mortems zu Diskussionen über die Zukunft von VR. Der Veranstaltungsort ist zunächst gewöhnungsbedürftig, denn das iFEST befindet sich inmitten einem Einkaufszentrum, umringt von unzähligen Essensständen. Dies führt zwar zu allerlei Verkehr und einem konstanten Strom an neuen Besuchern, aber der intimen Atmosphäre kleiner Events oder dem Grössenwahn einer Gamescom kann es dabei nicht nahe kommen.
Das iFEST schwebt irgendwo dazwischen und funktioniert womöglich vorwiegend durch seinen Standort: Unzählige AAA Studios wie eben Microsoft oder EA und Nintendo haben ihren Sitz im Einzugsgebiet von Seattle und generierten dadurch nicht nur eine florierende Indie Szene, sie verliehen Videospielen einen höheren Stellenwert bei den Einwohnern, ähnlich den Banken in Zürich oder der Pharmaindustrie in Basel.
Leider hielten sich die wahren Indie Perlen versteckt und neben Gurgamoth, dass den zweiten Rang hinter Gravastar für das beste Spiel der Messe belegte, fand sich nur mit Necropolis ein weiteres Spiel wieder, welches das persönliche Interesse zu wecken vermochte.
Interessanter hingegen waren die verschiedensten Stände, welche die unterschiedlichen Aspekte beim Erstellen eines Spieles beleuchteten. Unter anderem wurden live vor Ort Grafiken für ein Spiel erstellt. Mittlerweile fast schon selbstverständlich, waren auch diverse Universitäten und Lehrvereine vertreten, bei denen Informationen zu den eigenen Präferenzen entsprechenden Studiengängen eingeholt werden konnte.
Alles in allem ist das iFEST sehr entspannt, aber doch irgendwie zu eigen – zu wenig persönlich, zu wenig gross – um es als ein Event, dass man besucht haben muss, bezeichnen zu können. Alleine wer plant, dass am darauffolgenden Wochenende statt findende Power of Play zu besuchen, dem sei geraten den Besuch des iFESTs in Betracht zu ziehen, da unter der Woche ständig irgendwelche Treffen und Präsentationen von Indie Entwicklern oder zum Bereich Gaming statt finden in der Umgebung.
Hier zudem die vollständige Liste mit allen gezeigten Titeln der Ausstellung.
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