The Final Station – Zug abgefahren?
Düstere, atmosphärische Musik und eine reduzierte Farbpalette schaffen den perfekten Einstieg in The Final Station. Im postapokalyptischen Action-Survival Abenteuer von Do My Best Games schlüpft der Spieler in die Rolle von Edward Jones, Zugführer der Belus 07. In über 50 Leveln gilt es, sich durch Scharen von vollständig schwarzen (Alien-)Zombies zu schießen und zu prügeln. Dabei wird gelootet, was das Zeug hält und versucht, jeden zu retten, der bereit ist, auf den Zug aufzuspringen. Dazu gesellt sich eine komplexe Story, die durch Hangeln von Hinweis zu Hinweis, langsam zum Vorschein gebracht wird.
Die Hoffnung ruht auf uns
Die eigentliche Handlung beginnt 106 Jahre nach dem ersten Besuch, einem geschichtsträchtigen Ereignis, auf das man zu Beginn erstaunlich wenig Hinweiße findet. Als Zugführer ist es Edwards Aufgabe, Personen und vor allem Fracht von A nach B zu bringen. Soweit, so gut und eigentlich die beste Voraussetzung für ein ruhiges und beschauliches Leben. Doch als zombieähnliche Gestalten erscheinen, nimmt die Story schnell an Fahrt auf.
Der eher schweigsame Edward wird vom Militär beauftragt unbekannte Fracht zu transportieren und soll unterwegs jeden vor den Zombies retten, den er findet. Das Militär ist mit der Situation völlig überfordert und die Regierung, als der Rat bekannt, schweigt. Die größte und wohl einzige Hoffnung liegt auf dem Wächter, einem gigantischen Kampfroboter, der sich im Bau befindet.
Explosive Fässer & Kloschüsseln
Für ein Survivalspiel typisch herrscht chronischer Munitionsmangel, jedoch gibt es überall Schränke, Kommoden und Kisten, die ausgeräumt werden wollen. Neben Munition findet sich allerlei Plunder, der in Ermangelung eines Inventars direkt in Geld umgewandelt wird. Was nicht zu Geld gemacht wird, kann im Zug für die Herstellung von Medikits und noch mehr Munition verwendet werden.
Steht der Spieler doch einmal mit leerem Magazin da, erweist sich der aufladbare Nahkampfangriff als höchst effektiv gegen einzelne Gegner. Nur Gruppen sind mit etwas vorsichtig zu bekämpfen. Vor größeren Gruppen gibt es aber meist explosive Fässer oder eine Kloschüssel, die durch geschicktes Werfen mehrere Gegner ausschalten kann.
Ziel in jedem Level ist den für die Weiterfahrt nötigen Blockercode zu finden. Der vierstellige Code befindet sich stets am Ende der linear aufgebauten Level und auch wenn es Abzweigungen gibt, kann der Code nicht verfehlt werden.
Während den Zugfahrten läuft der Spieler zwischen der Konsole, einem zufälligen defekten System des Zuges, und den Passagieren hin und her. Änderungen am Zug sind nicht möglich, jede Fahrt läuft nach dem selben Schema ab.
Fazit
Die Handlung beeinflussende Entscheidungen gibt es nicht. Die Level sind sehr linear und auch die Zugfahrten bieten keine wirkliche Abwechslung. Das defekte System ist meist mit wenigen Mausklicks repariert und so wartet man daneben bis es wieder ausfällt. Werden in den Levels Verletzte gefunden, müssen sie im Zug mit wertvollen Medikits versorgt werden, aber trotz medizinischer Versorgung verlieren die Passagiere schnell an Gesundheit. Wer nicht verletzt ist, will trotzdem verköstigt werden, was die Zugfahrten zwischen den Levels schnell zu einem nervenden Spielbestandteil werden lässt.
Davon abgesehen, ist The Final Station ein interessantes und atmosphärisches Spiel mit einer komplexen Hintergrundgeschichte, die in Fragmenten präsentiert wird. Die Fragen, was der erste Besuch genau war, was der zweite Besuch bedeutet, woher die Zombies kommen und was die aus dem All aufgetauchten Gaskapseln bewirken, werden nur dem aufmerksamen Spieler beantwortet. Dies führt auch in der Community zu viel Verwunderung und manch einem wird erst mit den Hinweißen anderer Spieler klar, was es mit alle dem auf sich hat. Wer ein crafting-lastiges Survialspiel sucht, ist hier falsch, wer aber gerne Detektiv spielt, auf düstere Endzeitszenarien und gut dosierte Action steht, wird von The Final Station begeistert sein.
The Final Station auf Steam
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