Yesterday Origins – Von Spanien nach Frankreich
Ich wache angekettet in einer düsteren Gefängniszelle auf. Mein einziger Zellengenosse besteht aus einem Schwein, welches ebenfalls angekettet ist. Zu meinem Wohle, denn wie ich vom im Nebenraum trinkenden Wächter lerne, frass das Schwein seinen Besitzer auf und soll in den nächsten Tagen unter Folter verhört werden. Auch wir selber sollen der Folter unterzogen werden, da wir als Sohn Satans beschimpft werden aufgrund der Tatsache, dass wir sämtliche Sprachen verstehen.
Dies mag alles wie totaler Unfug klingen, aber zu Zeiten der spanischen Inquisition war Aberglaube Gang und Gäbe. Zu meinem Glück schmeisst jemand eine Leiche am Strick durch den Gulli oberhalb der Zelle und ich entwerfe einen ausgeklügelten Plan zu meinem Ausbruch. Dieser beinhaltet eine giftige Kröte, ein Folterinstrument und das Schwein was dazu führt, dass der Wächter dem Satan persönlich begegnet und die Leiche ihr Gesicht verliert. Shit happens, aber ich bin wieder frei.
Nach einem Gespräch mit meinen kurz angebundenen Retter ziehe ich mit ihnen von dannen. Das Krähen des Hahns läutet bereits den Morgen ein. Irgendetwas stimmt hier nicht, seit wann vibriert ein Hahn? Ich wache auf und befinde mich im Bett eines schicken Appartements in Paris, schätzungsweise im 21. Jahrhundert. Auf meinem Handy befindet sich eine Videonachricht von mir selber. Mein Name ist John Yesterday und ich bin bereits über 500 Jahre alt. Jedes Mal wenn ich sterbe, verliere ich jedoch sämtliche Erinnerungen und mein Körper nimmt den Zustand ein, in dem er zum aller ersten Mal gestorben ist.
Was für ein Einstieg! In der Tat, die erste Stunde von Yesterday Origins hat mich von der Geschichte her positiv überrascht und erinnerte mich sogar an Beyond: Two Souls. Das Spiel ist in 3D gehalten und wir bewegen unseren Charakter frei umher. Dabei interagieren wir mit einzelnen Objekten, können diese in unser Inventar nehmen, anschauen und miteinander kombinieren. Es präsentieren sich sämtliche klassischen Poin’n’Click Mechaniken, nur dass wir uns in einer 3D-Umgebung befinden und unseren Charakter direkt steuern können.
Klingt zu schön, um wahr zu sein, nicht wahr? In der gespielten Preview-Version gibt es leider noch ein grosses Problem und dieses liegt in der Steuerung des Charakters, welche direkt aus der Hölle stammt. Selten bleibt er dort stehen, wo er soll und läuft automatisch einfach weiter zu einem anderen Ort oder dreht sich um. Dies ist besonders im Zusammenhang mit den Objekten problematisch, da diese nur ausgewählt werden können, wenn der Charakter in dessen Richtung schaut. Obwohl die Steuerung per Gamepad empfohlen wird, funktioniert diese mit Maus und Tastatur einen kleinen Ticken besser.
Das Kombinieren von Gegenständen ist momentan auch noch zu sensibel. Zum Beispiel wollte ich die Kröte mit einem Krug kombinieren, aber das Spiel liess diese Kombination erst zu, als ich den Krug mit der Kröte kombinierte…Vorteilhaft ist die Neuerung, dass Gegenstände direkt im Inventar mit Personen kombiniert werden können und somit die bekannte Routine des Ablaufen sämtlicher Charaktere entfällt.
Yesterday Origins weist eine vielversprechende Geschichte auf und falls die technischen Schwierigkeiten bis zur Veröffentlichung am 13. Oktober noch in den Griff bekommen werden, könnte uns ein hervorragendes Abenteuer bevorstehen. Ich freue mich auf das Spiel und selbst bei schlechter Steuerung werde ich es spielen, da mir die Demo Lust auf mehr machte. Selbstverständlich habe ich euch hier nicht alle Ereignisse verraten, da steckt noch mehr dahinter, als es zunächst den Anschein macht.
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