Angeschaut: Game of Thrones Ep. 4 – Sons of Winter
Ich muss zugeben, als ich die neuste Episode von Telltales Game of Thrones startete, erwartete ich nicht viel. Mit der neusten Episode von Life is Strange und Sunset erschienen erst kurz zuvor zwei sehr gute Spiele. Zumal das schwankende Niveau der momentan laufenden fünften Staffel der TV-Serie auch seinen Teil dazu beitrug.
Der Erscheinungszeitraum des Spieles ist meiner Meinung nach nicht optimal gewählt. Die Geschichte des Spieles startet am Ende der dritten Staffel der TV-Serie und soll mit dem Anfang der fünften enden. Behält Telltale seinen Rhythmus bei, wird das Ende der fünften Staffel bereits über drei Monate her sein und nach der Übersättigung bleibt ein Vakuum zurück.
Die Formel
Sons of Winter ist die bisher beste Episode der Staffel. Warum? Weil Telltale die festgefahrene Struktur, das formelhafte der ersten drei Episoden, auflockert. Wir beginnen dieses Mal nicht mit einer ausgiebigen Action Sequenz, die Geschichte geht nahtlos weiter mit dem Ende der letzten Episode und offenbart zugleich eine erschreckende Wendung. Die Szene besteht ausschliesslich aus Gesprächen und Telltale lässt uns nicht frei herumlaufen.
Rede mit mir
Allgemein fokusiert sich die Episode wieder mehr auf die Geschichte und die einzelnen Charaktere. Kontrolle über die Charaktere bekommen wir in den wenigsten Szenen, stattdessen versuchen wir mittels Gesprächsoptionen die Schicksale der Personen irgendwie zum Guten zu wenden. Durch Entfernen von unnötigem Gameplay ist das Tempo einiges höher und gewisse Storystränge werden weiter voran getrieben, als ich erwartet hätte.
Stealth Action
Werden wir mit Gameplay konfrontiert, wartet Telltale mit viel Abwechslung auf. Zum Beispiel befinden wir uns unerlaubt auf einer Feier und müssen durch bespitzeln der Gäste gewisse Informationen bekommen oder wir versuchen uns unerkannt durch eine Stadt zu schleichen. Keine Angst, das Schleichen ist mehr als simpel und führt zu keinerlei Frustration. Kämpfe sind natürlich auch wieder vorhanden, wovon ich einen für total unnötig halte und nicht unbedingt zum zugehörigen Charakter passend. In einem anderen Kampf versuchte ich wieder alles mögliche den Gegner nicht zu verwunden, aber das Spiel liess es nicht zu.
Antiklimatisch
Die Episode endet sehr antiklimaxisch und vorhersehbar. Durch einen anderen Charakter war bereits klar, was die „böse“ Seite plant. Es wird nicht erklärt, wie es zu dieser Situation kam und wiederum frage ich mich, ob meine Entscheidungen überhaupt einen Einfluss hatten, denn das Ende schien unabdingbar. Wirklich wissen, wie sehr die Geschichte hätte verändert werden können, werden wir aber wahrscheinlich erst am Ende der Staffel herausfinden.
Fazit
Die Geschichte wird rasant vorangetrieben, der Sprint zum Ende hat begonnen. Wir erfahren endlich wichtige Details und Hintergrundinformationen zu den Personen, welche dem Universum mehr Tiefe verleihen. Unnötiges Gameplay wurde grösstenteils entfernt und wenn vorhanden wartet es mit viel Abwechslung auf. Sons of Winter ist die bisher beste Episode der Staffel und zum ersten Mal kann ich sagen, dass ich mich auf die folgende freue.
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